☻Laktoseintoleranz☻

An einer Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunterträglichkeit leiden mehr Menschen als man glauben möchte, doch ist Milch trotzdem in unserer europäischen Bevölkerung so gut wie ein Grundnahrungsmittel. Als Säugling ist es die Hauptnahrung, als Kind trinkt man gerne Milch oder isst Milch zum Müsli und im Erwachsenenalter nimmt man Milch öfters zu sich als man vorerst annehmen würde. Denn nicht nur im Kaffee ist Milch drinnen.

Die Bestandteile der Milch werden in vielerlei Lebensmittelproduktionen verwendet und da vorallem der Milchzucker. Milchzucker ist quasi der umgangssprachliche Ausdruck für Laktose.

Laktoseintoleranz = Milchzuckerunverträglichkeit

Das heißt, wenn Sie an einer diagnostizierten Laktoseintoleranz leiden, daß Sie den Milchzucker in der Milch nicht vertragen. Ganz einfach ausgedrückt bedeutet das, daß Ihr Darm den Milchzucker nicht "verdauen" kann. Milchzucker muß im Darm chemisch gespalten werden, sodaß dieser vom Dünndarm aufgenommen werden kann. Für diesen Spaltvorgang benötigt Ihr Darm ein bestimmtes Enzym (die Laktase), die diesen Milchzucker zerteilt.

Und dieses Enzym, die Laktase, ist das eigentlich Problem an der ganzen Geschichte rund um die Laktoseintoleranz. Bei Menschen die an einer Laktoseintoleranz leiden, fehlt diese Laktase entweder überhaupt oder ist nur in zu geringem Maße vorhanden.


Im Säuglingalter ist die Laktase immer in ausreichender Menge vorhanden, von Natur aus. Denn Säuglinge müssen ja von dem Milchzucker in der Muttermilch leben und wachsen. Bei einem Großteil der Weltbevölkerung baut sich die Fähigkeit Laktase zu bilden bis zum fünften Lebensjahr ab - dies betrifft besonders jene Kulturen, die nicht von Milch oder von der Milchwirtschaft leben. Doch auch bei einigen in unserer europäischen Kultur verliert sich diese Fähigkeit und damit entsteht die Laktoseintoleranz.

Laktoseintoleranz und Milchzuckerunterträglichkeit kann in zwei verschiedenen Formen vorliegen: Entweder kann Ihr Körper die Laktase überhaupt nicht mehr produzieren oder Ihr Darm ist beschädigt, sodaß er im Augenblick keine produzieren kann. Im einen Fall muß mit der Laktoseintoleranz gelebt werden und im anderen Fall bestehen meist gute Chancen wieder in gewissem Maße Milchprodukte zu vertragen. Die Laktoseintoleranz darf auch nicht mit einer Kuhmilchallergie verwechselt werden. Denn bei einer Kuhmilchallergie reagiert der Körper auf ein Eiweiß der Milch allergisch!


Milchzucker wird als Abführmittel verwendet

Wahrscheinlich hatten Sie schon mal eine Verstopfung und bekamen vielleicht Milchzucker als Abführmittel. Diese abführende Wirkung läßt sich ganz einfach darauf zurückführen, daß Ihr Körper diese große Menge an ihm zugeführten Milchzucker nicht aufspalten kann (es ist nicht genügende Laktase auf einmal vorhanden), sodaß Ihr Körper mit "unangenehmen" Stoffwechselprodukten fertig werden muß. Dies tut er indem er diese möglichst schnell wieder ausscheidet und es kommt zu eine durchfallsartigen Entleerung.

Anhand von diesem Beispiel können auch die Symptome einer Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit) festgestellt werden. Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit und Unwohlsein. Sollten Sie an solch undefinierbaren Symptomen leiden, führt Sie der beste Weg zu Ihrem Hausarzt. Denn dieser kann Ihnen wirklich helfen. Sie selbst können jedoch einiges tun, um festzustellen ob Sie eventuell Milchzucker nicht vertragen. Wenn Sie ähnliche Symptome haben, dann lassen Sie ganz einfach für einige Tage jeglichen Milchzucker weg und beobachten die Reaktion Ihres Darmes. Bessern sich die Symptome quasi wie über Nacht, könnte eine solche Unverträglichkeit vorliegen. Sie sollten dies genau Ihrem Hausarzt mitteilen, der dann weitere Untersuchungen durchführen wird.

Laktose nicht nur in der Milch vorhanden

Aufpassen muß man auf jeden Fall aber dabei, daß man nicht ungewollt Laktose zu sich nimmt, denn nicht nur in Milch und in manchen Milchprodukten ist Milchzucker enthalten. Milchzucker ist ein mehr oder weniger großer Bestandteil von industriell hergestellten Lebensmittel (wie z.B. Wurst). Milchzucker wird als Geschmacksverstärker, Aromaträger und Füllstoff verwendet. Das bedeutet für Sie, daß Sie Inhaltsangaben auf Verpackungen genau studieren müssen! Auch die meisten Tabletten werden aus Milchzucker hergestellt. Einmal mehr gilt auch hier: Selbstgemacht und Selbstgekocht ist der beste Weg zu einer Besserung bzw. zu einer gesunden Ernährung. Denn nur so wissen Sie was wirklich drinnen ist!

Leben mit Laktoseintoleranz

Verzweifeln Sie nicht, wenn Ihr Arzt die Diagnose stellt, daß Sie Milchzucker nicht vertragen! Eine Ernährungsberatung kann Ihnen wirklich helfen, denn diese zeigt Ihnen ganz bestimmt einen Weg, der für Sie einfach zu gehen ist. Viele natürliche Lebensmittel und selbstgekochte Speisen enthalten überhaupt keinen Milchzucker. Eine gewisse kleine Umstellung ist natürlich von Nöten. Und vor allem: Sie brauchen nicht immer auf Milchprodukte zu verzichten, denn meist besteht eine Möglichkeit gut damit umzugehen. So zum Beispiel gibt es das notwendige Enzym (die Laktase) in Tablettenform. Diese können Sie einnehmen und übernehmen die Arbeit des Aufspaltens in Ihrem Darm. Die Grenzen wieviel Sie dabei an Milch vertragen oder nicht, muß man ausloten - die Ernährungsberatung ist der wichtiges Weg dorthin.

All jene deren Körper die Laktase genetisch bedingt überhaupt nicht mehr bilden kann, müssen großteils auf Milch in dieser Form verzichten. Das bedeutet, daß Sie die wichtigen Bestandteile der Milch, ohne die der Körper nicht leben kann, auf eine andere Art und Weise dem Körper geben muß - das betrifft vorallem Kalzium und Vitamin D. Die europäische Bevölkerung ist in dieser Hinsicht schon fast abhängig von Milchprodukten, wohingegen andere Bevölkerungen (die generell ohne Milch leben) dies nicht notwendig haben, da dieser Bedarf durch andere Nahrungsmittel gedeckt wird.

Auch hier wieder sollten Sie Ihren Arzt konsultieren oder eine gezielte Ernährungsberatung in Anspruch nehmen, der oder die Ihnen genaue Anweisungen geben, wie Sie Ihren Kalziumbedarf ohne Milch decken können (Kalzium ist z.B. in Fenchel, Brokkol und Spinat enthalten).

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