☻Sorbitintoleranz☻

 
Viele Menschen nehmen Sorbit schlecht aus dem Speisebrei ins Blut auf. Sorbit ist ein natürlich vorkommender, aber auch von der Nahrungsmittelindustrie häufig eingesetzter Zuckerstoff. Die wenigsten Betroffenen wissen etwas davon. Genaue Zahlen zur Häufigkeit sind nicht greifbar.
Die Dünndarmschleimhaut stellt Transportmoleküle bereit, die das Sorbit aus dem Speisebrei in das Blut transportieren. Verschiedene Schädigungen der Darmwand führen dazu, dass dieser Transport nicht mehr gut funktioniert. Die konsequente Behandlung des Darms führt sehr häufig zu einer verbesserten Aufnahme des Sorbit. Die Beschwerden gleichen denen der Milchzucker- oder Fruchtzuckerintoleranz. Nicht wenige Betroffene leiden gleichzeitig auch unter einer Malabsorption anderer Zucker, insbesondere Fruchtzucker.
In Folge besteht im unteren Dünndarm und im Dickdarm ein Überangebot an Zuckern. Dieses führt zu
  • vermehrten Gärungsprozessen mit erheblicher Darmgasbildung
  • Begünstigung bestimmter Darmbakterienarten und Hefepilzbesiedelung
  • erhöhter entzündlicher Aktivität der Darmschleimhaut mit
  • Entstehung einer Undichtigkeit der Darmschleimhaut („leaky gut“)
Die Diagnostik erfolgt in der Regel über die Provokation mit Messung der entstehenden Wasserstoffmenge in der Atemluft. Wasserstoffatemtest
Die Beschwerden, die dadurch ausgelöst werden, lassen sich aus der obigen Aufzählung leicht ableiten. Es sind einerseits unmittelbare Symptome, andererseits Folgen von sich darauf aufpfropfenden Problemen wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch Hefepilzbelastungen. Im Wesentlichen sind die Symptome bei allen Zuckerintoleranzen gleich:
  • Blähungen, Völlegefühl, wechselhafte Stühle, Durchfälle, Bauchkrämpfe, gelegentlich auch Verstopfung
  • Übelkeit nach dem Essen
  • Chronische Müdigkeit und depressive Verstimmung, Unruhezustände, Schlafstörungen, schlechter Allgemeinzustand durch die Belastung von Leber, Gehirn und Gesamtorganismus durch Gärungsalkohole
  • Kopfschmerzen, Gliederschmerzen
  • Hautprobleme
  • in letzter Konsequenz durch die entstehende Verschiebung des Darmbakteriensystems auch Störungen des Immunsystems mit Abwehrschwäche und/oder allergischen Reaktionen
Verhaltensregeln:
Absolute Meidung von Diätprodukten, in denen oft der übliche Zucker durch Sorbit ersetzt ist. Ebenso sollte Trockenobst strikt gemieden werden. 
Vorkommen von Sorbit als Zuckeraustauschstoff in Desserts, Marmeladen, Müslis, Kaugummi, Eis, Obstzubereitungen, Getränken, Süßwaren, Zahnpasta, Schaumwein, Kakaozubereitungen, Majonaise, Senf, Brotaufstrichen. Weiter wird es viel als Feuchthaltemittel in Backwaren aller Art verwendet.
Natürlicherweise ist es enthalten in Obst insbesondere in Apfel, Birne, Aprikose. Besonders konzentriert ist Sorbit in Trockenobst vorhanden.

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