Vegetarismus - Einführung

Eine Einführung in den Vegetarismus nach Pythagoras, Pfarrer Balzer und anderen

Die Geschichte des Vegetarismus geht auf dem griechischen Philosophen Pythagoras (6. Jahrhundert) zurück. Pythagoras' Gedanken wurden 1867 von Pfarrer Baltzer übernommen.
Pythagoras meinte: "So lange der Mensch Tiere schlachtet wird er auch Menschen töten"
Vegetarische Kostformen bestehen ausschließlich oder vorwiegend aus Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs und beinhalten einen weitestgehenden Verzicht auf tierische Lebensmittel.
Viele Menschen, die sich vegetarisch oder vorwiegend vegetarisch ernähren, tun dies aus ethischen Gründen. Andere ernähren sich vegetarisch aus gesundheitlichen Gründen, um bspw. Übergewicht abzubauen oder zu vermeiden. Vegetarische Ernährung kann bei rechtzeitiger Umstellung verschiedene Zivilisationskrankheiten sogar verhindern und damit vorbeugend wirken.

Es gibt verschiedene Formen des Vegetarismus, die sich nach Anteil erlaubter tierischer Lebensmittel sowie nach Art und Zubereitung der Pflanzenkost unterschieden lassen. Diese verschiedenen Formen des Vegetarismus lassen auch eine ernährungsphysiologische Bewertung zu.
Grundsätzlich ist zu sagen, dass eine Einschränkung der Zufuhr tierischer Nahrungsmittel bekanntermaßen positiv ist. Der Verzehr von Vollkornprodukten, Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf die Kohlehydrat- und Ballaststoffzufuhr und die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr aus.

Formen des Vegetarismus

Es gibt verschiedene Formen des Vegetarismus, die sich nach Anteil erlaubter tierischer Lebensmittel sowie nach Art und Zubereitung der Pflanzenkost unterschieden lassen. Diese verschiedenen Formen des Vegetarismus lassen auch eine ernährungsphysiologische Bewertung zu.
Strenge Vegetarier:
Diese Gruppe besteht aus strengen Pfanzenköstlern. Bei dieser Gruppe kann es zu Mangelversorgung mit bestimmten Nährstoffen kommen kann wenn die Kenntnisse über die Ernährung mangelhaft oder ungenügend sind.
  • Veganer (strenge Vegetarier)
    Die Ernährung der Veganer besteht ausschließlich aus Pflanzenkost. Tierische Produkte, wie Fleisch und Fisch, Milch und Milchprodukte, Eier und sogar Honig werden abgelehnt. Zusätzlich wird auch auf alle Artikel tierischer Herkunft , z. B. Leder oder Wolle verzichtet.
  • Rohköstler (neue Vegetarier)
    Auf den Genuss von Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte sowie gekochter Nahrung wird verzichtet.
Gemäßigte Vegetarier
Diese Gruppe besteht aus Personen, die bestimmte tierische Produkte meiden, andere Produkte dagegen wegen ihrer ernährungsphysiologischen Wertigkeit verzehren.
  • Teil- und Halb-Vegetarier
    Bei dieser Form des Vegetarismus wird lediglich auf Fleisch, Fisch und daraus hergestellte Produkte verzichtet.
  • Ovo-Lacto-Vegetarier
    Neben pflanzlicher Kost werden auch Milch und Milchprodukte sowie Eier verzehrt. Auf Fleisch und Fisch wird verzichtet.
  • Lacto-Vegetarier
    Die Ernährung erfolgt wie bei den Ovo-Lacto-Vegetariern, jedoch wird hier zusätzlich auf den Genuss von Eiern verzichtet.
Sonderformen
In der Sondergruppe treten die möglichen Nachteile vegetarischer Kostform in Erscheinung. Hierzu gehört u. a. der sog. "Pudding-Vegetarier". Dieser Typ des Vegetariers ernährt sich zwar nur aus pflanzlichen Produkten, nimmt diese jedoch ausschließlich in verarbeiteter, isolierter, gereinigter und gekochter Form zu sich, so dass es leicht zu Mangelerscheinungen kommen kann.
  • "Pudding-Vegetarier"
    Die Ernährung besteht weitgehend aus verarbeiteten und erhitzten Fertigprodukten.
  • Fructaner / Frugivoren
    Strenge Form der Rohköstler, verzehren ausschließlich Früchte

Ernährungsphysiologische Bewertung des Vegetarismus

Grundsätzlich ist eine Reduktion bzw. ein Verzicht auf tierische Lebensmittel zu begrüßen. Vegetarische Kost kann dazu beitragen, Übergewicht zu verhindern bzw.Übergewicht abzubauen. Auch andere Zivilisationskrankheiten wie bspw. Bluthochdruck, Diabetes mellitus und Herz- und Kreislauferkrankungen als Folge von Übergewicht treten bei Vegetariern seltener auf, da Risikofaktoren wie ein erhöhter Cholesterinspiegel durch reduzierte Fett- und Cholesterinaufnahme ausgeschaltet oder vermindert werden. Verstopfung und die damit verbundenen Risiken einer Folgeerkrankung (z. B. Darmkrebs, Hämorrhoiden) werden durch die ballaststoffreiche Kost vermindert. Der Verzehr von Vollkornprodukten, Obst und Gemüse wirkt sich positiv auf die Kohlehydrat- und Ballaststoffzufuhr und die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr aus.
Strenge Formen des Vegetarismus sind aus ernährungsphysiologischer Sicht jedoch nicht empfehlenswert. Strenge Vegetarier laufen Gefahr an Mangelerscheinungen bestimmter Vitamine und Mineralstoffen und Spurenelementen zu leiden. Hierbei sind insbesonders Eiweiß, Vitamin B12, Calcium, Eisen und Jod zu nennen. Da viele pflanzliche Lebensmittel außerdem in unbehandelter bzw. naturbelassener Form zu sich genommen werden ist die Gefahr von Lebensmittelallergien stark erhöht.
Gemäßigte Formen des Vegetarismus sind aus ernährungsphysiologischer Sicht empfehlenswert jedoch nur, wenn man die richtigen Lebensmittel und Lebensmittelkombinationen auswählt. Auch hier kann es jedoch zu Mangel an Eisen und Jod kommen, da diese fast ausschließlich in tierischen Lebensmittel vorkommen.
Allgemein gilt jedoch, dass der Verzehr von geringen Mengen Fleisch und Fett und eine gleichzeitige Erhöhung des Obst- und Gemüseverzehrs sowie der Aufnahme an Vollkornprodukten plus eine gesunde Lebensweise (Sport, Verzicht bzw. Einschränkung von Alkohol- und Nicktinkonsum) im Vergleich zur vegetarischen Ernährungsweise zu besseren oder gleichen Voraussetzungen für die Gesundheit sorgt.

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